Kaffee ist ohne Zweifel ein fester Bestandteil unseres Alltags. Über 70% der Deutschen trinken täglich oder regelmäßig Kaffee – damit sind wir Platz 4 in Europa (Yey!). Und die Gründe dafür liegen auf der Hand: macht wach, schmeckt gut, verbindet mit anderen Menschen.
Doch auch Kaffee ist mit dem enthaltenen Koffein eine Droge – und bekanntlich gibt es keine Droge ohne Nebenwirkungen. Diese variieren natürlich von Person zu Person, doch sind Folgeerscheinungen wie erhöhter Stress, Angststörungen und das unausweichliche Mittagstief bereits mehrfach nachgewiesen worden. Die Frage ist also: Ist Kaffee eher Fluch oder Segen, um jeden Tag das Beste aus dir rauszuholen? Genau dieser Frage gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.
Wie wirkt Kaffee auf den Körper?
Kaffee enthält das stimulierende Molekül Koffein. Nach dem Konsum gelangt dieses Koffein schnell in den Blutkreislauf und wirkt als Adenosin-Antagonist, was bedeutet, dass es die Wirkung von Adenosin blockiert, einem Neurotransmitter, der dir Müdigkeit signalisiert.
Dadurch fühlen wir uns wacher und aufmerksamer. Koffein kann auch die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin erhöhen, was zu gesteigerter Stimmung und verbessertem Fokus führt.
Gleichzeitig kann das Zusammenspiel der Botenstoffe Adrinalin und Cortisol allerdings auch zu massiven Stressreaktionen im Körper führen. Die Folge: Innere Unruhe, unkontrolliertes Gedankenkreisen, Panikstörungen.
Welche Faktoren beeinflussen die Wirkung von Koffein?
Du siehst also, dass Kaffee entweder dein bester Freund oder dein schlimmster Feind sein kann. Die tatsächliche Wirkung von Koffein auf deinen Körper hängt hierbei von verschiedenen Faktoren ab:
- Individuelle Verträglichkeit: Jeder Mensch reagiert tatsächlich anders auf Koffein. Während einige Menschen problemlos mehrere Tassen Kaffee am Tag konsumieren können, führt bei anderen bereits eine kleine Tasse am Morgen zu innerer Unruhe und allgemeinem Unbehagen. Daher können wir hier schreiben, was wir wollen – und doch solltest du einfach auf deinen Körper hören.
- Tageszeit und Umstände: Die Wirkung von Kaffee hängt auch mit der Tageszeit und den jeweiligen Umständen zusammen. So hilft sie am Morgen eventuell als Wachmacher, kann aber zu spät am Tag auch entsprechend zu Schlafproblemen führen. Auch führt die Einnahme von Koffein in Stressituationen, in denen du sowieso schon viel Cortisol bildest, in der Regel zur Ausschüttung zusätzlicher Stresshormone – ein Effekt, den nun wirklich niemand braucht. Achte also darauf, wann eine Tasse Kaffee für dich zielführend ist und wann eben auch nicht.
- Gewohnheit & Toleranz: Trinkst du regelmäßig Kaffee, baust du normalerweise eine Toleranz gegen Koffein auf. Dies führt dazu, dass du immer mehr Tassen für den gleichen Effekt benötigst oder dieser irgendwann sogar komplett ausbleibt. Regelmäßige Kaffeepausen (zum Beispiel am Wochenende oder jeden zweiten Tag) können deine Rezeptoren regelmäßig desensibilisieren und dir so wieder den gewünschten Kaffee-Effekt liefern.
Kaffee und Produktivität
Wie wir bereits gesehen haben, stimuliert das in Kaffee enthaltene Koffein unseren Körper und kann laut einer Vielzahl an Studien in der Tat deine Aufmerksamkeit steigern, deine Konzentration erhöhen und deine Stimmung verbessern.
Allerdings wird ebenfalls fleißig darüber diskutiert, ob Kaffee dich nicht einfach nur vom durch Koffein bedingten Tief auf das natürliche Grundniveau hebt, dass du ohne diese Droge ohnehin hättest. Außerdem kann sich übermäßiger Konsum tatsächlich auch kontraproduktiv auf deine Leistung auswirken, da zunehmende Unruhe und unkontrollierte Gedanken das konzentrierte Arbeiten oder Trainieren nahezu unmöglich machen.
Alternativen zu Kaffee für mehr Produktivität
Okay, kurzes Zwischenfazit: Wir wissen nun, was das in Kaffee enthaltene Koffein für positive und negative Auswirkungen auf uns und unsere Produktivität haben kann – und auch, wovon diese Auswirkungen abhängen. Letztendlich kommt es also auf dich und deine Umstände an, ob und wie viel Kaffee dir dabei hilft, jeden Tag dein Bestes zu geben. Wenn du jetzt gerade merkst, dass du ein paar Alternativen zu Koffein gut gebrauchen könntest oder dich allgemein etwas unabhängiger davon machen willst, haben wir hier eine kurze Übersicht alternativer „Leistungssteigerer“:
- Viel Trinken: Eine ausreichende Hydratation ist entscheidend für die Aufrechterhaltung deiner Energie und Konzentration. Das Trinken von ausreichend Wasser im Laufe des Tages hilft dir dabei, Müdigkeit zu bekämpfen und deine geistige Leistungsfähigkeit zu steigern.
- Gesundes Essen: Die Kombination aus Proteinen, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten bringt dir eine nachhaltige Energiequelle für Kopf und Körper.
- Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivitäten können nicht nur deine Stimmung verbessern, sondern steigern auch deine allgemeine Energie und Produktivität. Egal ob kurze Trainingseinheiten am Morgen, der Verdauungsspaziergang oder das Workout im Gym – keep moving!
- Entspannungstechniken: Wie wir bereits gehört haben, führt Stress unter Umständen zu einer Verschlechterung deiner Produktivität. Meditation, Yoga und diverse Atemübungen können beim Stressabbau helfen und dir so wieder mehr Energie für deine mentale und physische Leistungsfähigkeit liefern.
- Aromatherapie: Klar, musste doch kommen :) Bestimmte Düfte wie Pfefferminz haben eine sehr belebende Wirkung und steigern deine mentale und physische Leistungsfähigkeit. Während Sorten wie Zitronengras die Stimmung heben, hilft dir beispielsweise Lavendel bei der nötigen Entspannung.
Fazit
Ja, Kaffee kann dich produktiver machen – allerdings musst du selber für dich herausfinden, zu welchem Preis. Alternativen wie ein allgemein gesunder Lebensstil, Entspannungstechniken und Aromatherapie könnten unter Umständen eine willkommene Abwechslung oder vielleicht sogar die bessere Wahl für dich sein. As always: Probieren geht über studieren!